Ich ball die Fäuste gegen Hände, die mich greifen.
Ich soll funktionieren, Arbeit und Energie aufteilen.
Nein, ich verschwende wieder Zeit, denn
Anstatt den Fehler zu beheben, bin ich dabei den Bekennerbrief zu schreiben.
Es ist schon instinktiv – ich begreife mein Handeln.
Scheitern als Chance - Christoph Schlingensief.
Tristesse mon chérie – je te détest. (che töe détest)
Mensch als Spitze der Evolution,Verfehlung perfekt.
Selbst dieser Gedanke ist Teil der Verwertungslogiken.
Da egal, wie oft ich schlucke, es nicht nur Wermutstropfen sind.
Ein Schwerpunkt ohne Sinn, wenn ich nicht ins Wanken gerate.
Doch was am Anfang noch Spaß ist entpuppt als Drang zur Dramatik.
Mein Standpunkt heißt gar nichts – ich überhole mich ständig.
Drehe meine Runden – solang das Ziel verschoben wird, renn ich.
Doch ohne Erkenntnis – ich renn dunkle Gassen durch und sehe
Mich im Fenster, wie ich da nur achselzuckend stehe.
Ich will kämpfen, doch meine Muskeln sind schwer.
Ich will fühlen, doch mein Brustkorb ist leer.
Ich will schreiben, auch wenn sich die Muse verwehrt.
Und auch wenn es nicht nützt, ein Versuch ist es Wert.
Ich will kämpfen, doch meine Muskeln sind schwer.
Ich will fühlen, doch mein Brustkorb ist leer.
Ich will schreiben, auch wenn sich die Muse verwehrt.
Und auch wenn es nicht nützt, ein Versuch ist es Wert.
Ein Versuch und sollt ich auch scheitern.
Versuche ichs,versuche ichs, versuche ichs noch einmal
Ein Versuch und sollt ich auch scheitern.
Versuch ichs noch einmal
Ich verurteile mein Handeln – handle damit nur verurteilend.
Selbst an guten Tagen verlass ich Partys in Rekordzeit, denn
Zu viele Menschen, die im Bekannten- und Dunstkreis schweben
Wollen weg wie ich und flüchten in andere Bewusstseinsebnen,
Momente voller Verständnis und der Leichtigkeit
Werden zur Last mit der Erkenntnis, dass nur Zeit verstreicht.
Dabei hab ich letztlich wie sie gegrinst, genauso gelächelt
Zweckfrei, der Energiegewinn war auch nur zufällig.
Und ich wühl in einer alten Kiste der Erinnerungen wegen.
Mit der Frage: ist es schon immer so gewesen?
Ich werde fündig, berühr ein Foto, doch trau allem nicht.
Weil mittlerweile grün und rot nur noch graufarben ist.
Ich verblasse – indem ich meine Kontraste ausgleiche
Spring über Schatten, wenn ich die Rolle als Komparse ausweide.
Ich bin mir nicht sicher, vielleicht sollt ich mich fragen:
Hab ich die Erwartung enttäuscht oder die Enttäuschung erwartet.
Ich will kämpfen, doch meine Muskeln sind schwer.
Ich will fühlen, doch mein Brustkorb ist leer.
Ich will schreiben, auch wenn sich die Muse verwehrt.
Und auch wenn es nicht nützt, ein Versuch ist es Wert.
Ich will kämpfen, doch meine Muskeln sind schwer.
Ich will fühlen, doch mein Brustkorb ist leer.
Ich will schreiben, auch wenn sich die Muse verwehrt.
Und auch wenn es nicht nützt, ein Versuch ist es Wert.
Ein Versuch und sollt ich auch scheitern.
Versuche ichs,versuche ichs, versuche ichs noch einmal
Ein Versuch und sollt ich auch scheitern.
Versuch ichs noch einmal
Es ist nur ein Schritt aus dem Schatten der Cumuluswolken.
Doch zu viel Licht am Ende muss nicht nur Zukunft bedeuten.
Eventualitäten hemmen mich, ich kämpfe mit
Der Möglichkeit, dass es irgendein Verhängnis gibt.
Also frag mich nicht, warum ich keine Lobeslieder schreibe.
Wär auch die Revolution geglückt, ich protestiere weiter.
Und trotzdem werde ich gehen, keine Stufe zu schwer.
Nicht nur vielleicht – denn ein Versuch ist es Wert.
Sayes ist Live MC und politischer Aktivist, Freestyler und vielschichtiger Lyriker, wütend und zart zugleich. Dabei sitzt er
nicht zwischen den Stühlen, sondern steht auf und baut Brücken zwischen den Widersprüchen aus und Netzwerke (wie das Leipziger Künstler*innenkollektiv Höhlenkollektiv, und das deutsch-griechische Künstler*innen und Aktivist*innen Netzwerk In.Flammen) mit auf....more